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Reisegeschichten - Vietnam


Vietnam - Hanoi - Zentralmarkt - Pho Bo - vietnamesische Suppe mit Rindfleisch


In Hanoi, der Haupstadt im Norden Vietnams, kommen wir am Abend der Anreise erschöpft in unser kleines Hotel.

Es liegt in der Altstadt, welches sich durch unzählige kleine Gässchen und Straßen auszeichnet. Die Straßen sind voll mit Rollern und Mopeds. Das Knattern der Motoren und das Hupen ist allgegenwärtig.

Wir versuchen zu schlafen doch können wegen des Jetlags leider kein Auge zu machen. Wir wälzen uns in unseren kleinen Betten von Seite zu Seite. Hoffnungslos. Mittlerweile ist es zwei Uhr morgens und wir sind hellwach.

„Was kann man um zwei Uhr morgens in Hanoi machen?“ fragt mich Janine mit einem Lächeln. Gute Frage! Normalerweise beginnen wir unsere Asienreisen immer auf den lokalen Märkten, um zu sehen was es landestypisches alles gibt. Aber mitten in der Nacht ist es schwer…

„Ich hab was gefunden!“ ruft Janine mit ihrem Handy in der Hand. „Der zentrale Großmarkt in Hanoi, Long Bien Market, öffnet in den frühen Morgenstunden!“

Na was für ein Zufall. Schnell ziehen wir uns an und gehen auf die Straße. Zu so einer frühen Uhrzeit ist auch der Verkehr in der Altstadt ruhiger geworden. An der nächsten Straßenkreuzung finden wir ein Taxi. Der Fahrer, ein junger Vietnamese, ist erstaunt über unseren Zielort: „Long Bien Market is not a Tourist Market. Seller buy their things there.“ erklärt er uns. Wir schauen uns an und grinsen.

20 Minuten später lässt uns der Fahrer vor dem Markt aussteigen. „You can pay whatever you like, because of new year!“ lacht er uns an. Wir dürfen ihm bezahlen was wir wollen, denn es ist Neujahr und es ist Brauch den ersten Kunden im neuen Jahr keinen Preis zu nennen. Wir schauen verwirrt auf unser Bündel vietnamesische Dong und geben ihm zwei Scheine, insgesamt 20.000 Dong. Ob das zu wenig war werden wir nie erfahren.

Der Markt ist auf einem rechteckigen Platz, doch auch die seitlichen Gassen werden als Be- und Entladezonen, sowie Verkaufsflächen genutzt. Teilweise bleibt nur noch ein schmaler Streifen in der Mitte als Durchgang übrig.

Straßenstand in Hanoi - Streetfood


Wir schlängeln uns durch Berge aus Ananas und Drachenfrüchten und laufen an meterhohen Wänden aus Wassermelonen entlang. Ein süßlicher Geruch hängt in der Luft. Vollgepackte Mopeds mit jedem erdenklichen Gemüse und Obst kommen uns in den engen Gängen entgegen. Teilweise wird direkt von den Lastwägen verkauft. Trotz des teils geringen Lichts leuchtet das intensive rosa-pink der Drachenfrucht.

Jetzt verstehen wir auch, was der Taxifahrer meinte. Hier werden die Händler der ganzen Stadt mit Obst, Gemüse und Fisch versorgt.

Bei den Fischverkäufern gibt es jeden erdenklichen Fisch und Meeresfrüchte. Der salzige Geruch dringt in unsere Nasen. Vor einem Berg Oktopus, der auf einer Styroporschachtel aufgebaut ist, stehen drei Vietnamesen in Gummistiefeln, die uns skeptisch beäugen. Einer der drei winkt uns zu sich. Er reicht uns ein Flasche Schnaps ohne Etikett und lacht uns mit seinen wenigen Zähnen an. Ich nehme mir ein Herz und einen kleinen Schluck. Ich kann nicht identifizieren, was es für ein Schnaps ist, aber er brennt mir den Rachen runter wie Feuer. Wir verabschieden uns mit einem Lächeln und stapfen weiter durch den Markt. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus als wir an Türmen aus langem Koriander, vietnamesischer Minze, Thaibasilikum und Pak Choi vorbeikommen. Es riecht intensiv nach Frühlingszwiebeln und frischen Knoblauch.

Straßenstand in Hanoi - Streetfood


Nach ca. einer Stunde verlassen wir den Long Bien Market durch eine kleine Seitenstraße. An der nächsten Straßenkreuzung bleiben wir bei einem kleinen Stand stehen. Es riecht hervorragend nach Rinderbrühe. Eine kleine Vietnamesin ist über einen dampfenden Topf gebeugt, aus dem sie Suppe und Nudeln in eine Schale füllt. Es ist 5 Uhr morgens in Hanoi und die Arbeiter, Käufer und Verkäufer des Marktes holen sich ihr wohl verdientes Frühstück. Die kräftige Rindersuppe mit Reisnudeln und viel frischen Kräutern gilt als Nationalgericht Vietnams. Auf kleinen Hockern sitzend vor der Garküche schlürfen wir unsere Pho Bo. Sie ist heiß und schmeckt salzig, intensiv nach Zwiebeln und Rindfleisch. Der lange Koriander und Thaibasilikum geben einen einzigartigen Geschmack, den man direkt mit Vietnam verbindet.

Auf unserer Reise von Norden nach Süden in Vietnam haben wir viele Suppen gegessen und probiert. In einer kleinen Garküche in Hanoi haben wir einer Frau über die Schulter sehen dürfen und haben ihr Geheimrezept mit nach Hause gebracht.


 

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